Wenn die Blätter fallen: Herbstlaub sinnvoll nutzen
Es ist wunderschön anzusehen, doch manchen Gartenbesitzern scheint es ein Dorn im Auge zu sein. Dabei können Sie das Herbstlaub an vielen Stellen nutzen, ob als natürlicher Dünger oder als Unterschlupf für kleine Winterschläfer. Statt sich also über die herabfallende Pracht zu ärgern, packen Sie es lieber an!
Herbstlaub ist ein wertvoller Dünger
Kompost oder Biotonne?
Laub darf natürlich auf den Kompost, wo es je nach Art langsam zu Humus verrottet. Grundsätzlich kann es auch in der Biotonne entsorgt werden. Bei gemeinschaftlich genutzten Tonnen achten Sie aber darauf, diese nicht zu voll zu schichten. Manche Gemeinden bieten auch extra Laubsäcke oder -körbe an.
Wie schnell verrottet Laub?
Obstlaub verrottet deutlich schneller als z. B. Eiche oder Buche. Die für die Verrottung zuständigen Bodenorganismen lieben Temperaturen zwischen 25 und 30 °C. Es sollte feucht, aber nicht zu nass sein, damit das Laub nicht schimmelt. Auch zu starke Trockenheit hemmt den Prozess, der bei uns deutlich länger braucht als etwa in den Tropen. Zudem sollte das Milieu nicht zu sauer sein, der pH-Wert muss also stimmen.
Tipp:
Entsorgen Sie Blätter von befallenen und kranken Bäumen über den Hausmüll, um die Viren und Keime nicht weiter zu verbreiten.
Winterquartier für Tiere
Winterquartier für Tiere
In der Natur hat alles seine Berechtigung! Denn sogar das herabgefallene Laub ist im Winter ein wertvoller Unterschlupf. Eidechsen, Spinnen, Würmer und natürlich Igel suchen sich gern ein warmes Laubquartier. Schichten Sie die Blätter geschützt unter einer Hecke auf und lassen Sie diese dort ruhen, damit die Tiere nicht gestört werden.
Anbau von Laubkartoffeln
Kaum zu glauben, aber Kartoffeln wachsen nicht nur prächtig in der Erde, sondern auch in angerottetem Laub! Der Anbau ist kinderleicht und schnell umsetzbar.
So funktioniert's:
Bereits im Herbst legen Sie einen Laubkompost an, damit das Laub angerottet und mit Nährstoffen angereichert ist. Suchen Sie sich eine Stelle im Garten, die eine gewisse Grundfeuchte aufweist, aber nicht zu sumpfig ist. Natürlich eignet sich auch ein Hoch- oder Gemüsebeet.
Ab Mitte April legen Sie die Kartoffeln auf eine dünne Schicht des Laubes und decken sie anschließend mit den restlichen Blättern zu. In regenarmen Perioden feuchten Sie das Laub an, damit es gleichmäßig verrotten kann. Sackt der Haufen in sich zusammen, legen Sie einfach nach. Die Ernte gestaltet sich nun denkbar einfach!